Seit 100 Jahren sind auch Frauen zum Kunsthochschulstudium zugelassen. Dieses Jubiläum nahm die Leiterin der Städtischen Galerie Böblingen, Corinna Steimel, zum Anlass für eine empfehlenswerte Ausstellung mit dem Titel “Netzwerkerinnen der Moderne”. Darin verknüpft sie die Werke von knapp 50 modernen Künstlerinnen aus dem heutigen Südwesten mit den Arbeiten früherer Malerinnen unserer Region. Den Frauen des 19. Jahrhunderts war das Kunststudium nur sehr eingeschränkt möglich: Akt und Atelier waren tabu. Malerinnen mussten sich auf Blumen- und Landschaftsbilder beschränken, eigene Arbeitsräume waren ihnen verwehrt. Einen interessanten Bogen spannt die Ausstellung, indem sie die klassischen Werke und die modernen Arbeiten miteinander in Beziehung setzt und auf diese Weise die Tabus “Akt und Atelier” inszeniert und damit auf die langwierige Geschichte der Gleichberechtigung von Frauen in der Kunst verweist. Mein Grußwort zur Ausstellungseröffnung am 1. Dezember lesen Sie hier. Die Ausstellung ist bis zum 19. April 2020 zu sehen.
