Wanderausstellung über Ludwig Marum im Landtag

“Erinnern für Morgen” lautete das Motto der Samstagsöffnung des Landtags am 21. September 2019. Im Mittelpunkt stand eine Wanderausstellung über Ludwig Marum (1882 – 1934), einen badischen SPD-Politiker und frühen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Auch das digitale Gedenkbuch des Landtags für 329 in der NS-Zeit verfolgte Abgeordnete aus dem heutigen Gebiet Baden-Württembergs wurde von den Besucherinnen und Besuchern aufmerksam genutzt. Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz mahnte in ihrem Grußwort, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht als Selbstverständlichkeit zu betrachten. “Dieses Haus und die Demokratie: Das ist nicht einfach gesetzt. Das ist nicht für immer gegeben. Das alles kann durch schwere Krisen, durch einen verrohten Diskurs, durch Extremisierung und Polarisierung ins Wanken geraten, aber auch durch Vernachlässigung und Missachtung”, so Sabine Kurtz. “Menschen wie Ludwig Marum machen uns vor, wie man mit Herzblut für Demokratie einstehen kann – über Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg”, betonte sie die Vorbildrolle des Wegbereiters der Demokratie im Land . Die aus 31 Elementen bestehende Wanderausstellung wurde gemeinsam von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Berlin), dem Landesarchivs Baden-Württemberg sowie dem Forums Ludwig Marum e.V. erarbeitet. Der Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, Prof. Dr. Gerald Maier, verdeutlichte die Recherchen: “Mit den im Landesarchiv gelagerten Unterlagen konnten wir Ludwig Marums Überzeugungen und seinen Kampf für die gefährdete Weimarer Republik dokumentieren.” Im Zusammenhang mit der Ausstellung fand ein Podiumsgespräch statt, an dem Alexander Marum, ein Urenkel Ludwig und Johanna Marums, die Marumskennerin Dr. Monika Pohl sowie der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Dr. Michael Blume, teilnahmen.