„Herzlich willkommen im Streuobstparadies“, so begrüßte Sabine Kurtz am Waldfriedhof von Herrenberg die Teilnehmer der Sommerwanderung, zu der sie eingeladen hatte. Zahlreiche Wanderfreunde, darunter die Ortsvorsteher Markus Speer aus Kuppingen und Hermann Horrer aus Kayh, freuten sich auf den 12 km langen Spaziergang entlang der südlichen Traufkante des Schönbuchs unter Führung von Reiner Kaupat. Der Wanderführer der Ortsgruppe Herrenberg im Schwäbischen Albverein und Gauwanderwart im Stuttgarter Gau war sich mit Forstexperte Frieder Kurtz, der angesichts der hohen Teilnehmerzahl die zweite Gruppe übernommen hatte, darin einig: Wir bewegen uns nicht in unberührter Natur, sondern in einer Kulturlandschaft. Wald und Flur sind hier seit Jahrhunderten vom Menschen genutzt und beeinflusst worden. Zum Beispiel wurde der Wald als Weide für die Tiere genutzt, bevor die Stallhaltung üblich wurde. Bedeutung und Funktion des Waldes haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Heute liefert der Wald weiterhin den CO2 speichernden Baustoff Holz, dient der Erholung der Menschen und als Rückzugsraum für Tiere.
Wichtige Wegweiser
23.000 km Wanderwege unterhält der Schwäbische Albverein. „Wichtig ist, dass sich die Wanderer zurechtfinden und wirklich dort ankommen, wo sie hin wollen“, so Reiner Kaupat und erläuterte: „Die Wanderwege wurden neu konzipiert und einheitlich beschildert. Gelbe Wegweiser gelten für Fernwege, grüne und kleinere Wegweiser für örtliche Rundwege.“
Land unterstützt Streuobstwiesen
Inmitten der Streuobstwiesen von Mönchberg und Kayh konnten sich die Wanderer mit Landkreis-Apfelsaftschorle, Holundermost und Secco erfrischen. Wunderschön vorbereitet hatte diesen Mittagsimbiss der Obst-und Gartenbauverein Kayh. Vorsitzender Peter Sindlinger wies darauf hin, dass diese Streuobstwiesen früher der Ernährung dienten, heute gelten sie eher als Hobby.
„Die oft sehr anstrengenden Pflegearbeiten auf den Streuobstwiesen sind so wichtig, dass auch das Land hier mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützt“, so Sabine Kurtz. Dass die Antragsstellung über Regierungspräsidiumsgrenzen hinweg in unserer von Realteilung geprägten Landschaft nicht immer einfach ist, diesen Hinweis nimmt die Landtagsabgeordnete gerne in ihre politische Arbeit auf. Darüber hinaus begrüßt Sabine Kurtz die Verabschiedung des geänderten Naturschutzgesetzes sowie des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause, in dem die Erhaltung von Streuobstbeständen eine wesentliche Rolle spielt. In dem Gesetz sind auch zentrale Elemente des Volksantrags „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg“ integriert.