Die CDU-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin Sabine Kurtz besuchte gemeinsam mit der stellv. AK Vorsitzenden für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Dr. Natalie Pfau-Weller, die Dietrich Erdwärme GmbH am Standort Leonberg. Mit dem Geschäftsführer Claus Dietrich und Thorsten Weyrauch tauschten sich die beiden Politikerinnen zum Thema Erdwärme aus.
Ein Umdenken im Wärmesektor hin zu erneuerbaren Energien ist zum einen für das Erreichen der Klimaschutzziele notwendig. Zum anderen auch um die Abhängigkeit Deutschlands bei Energielieferungen zu verringern. Ziel ist es dezentrale erneuerbare Energie einzusetzen und fossile Brennstoffe schrittweise abzuschaffen.
Die Wärmeversorgung ist ein zentraler Baustein, wenn es darum geht, die ambitionierten Klimaziele der Landesregierung zu erreichen. Der Umbau der Wärmeversorgung stellt die gesamte Gesellschaft vor Herausforderungen und bietet gleichzeitig Chancen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Fragen der Energieversorgung sind hoch komplex und drängend. Dr. Natalie Pfau-Weller, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, plädiert dabei für Technologieoffenheit und dafür, den Energiesektor als Ganzes in den Blick zu nehmen. So zum Beispiel die Erforschung alternativer Energieträger wie Wasserstoff; die Optimierung und Nutzung bekannter Quellen, wie Sonne und Wind aber auch die Förderung innovativer Technologien wie der Geothermie.
Die Dietrich Erdwärme GmbH ist im Großraum Stuttgart eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich mit einem Aktionsradius in ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus. Das Leistungsspektrum im Bereich der oberflächennahen Geothermie umfasst die Ausführung von Bohrungen zur Erstellung von Erdsonden- oder Brunnenanlagen. Die horizontalen Anschlussleitungen einschließlich der erforderlichen Tiefbauarbeiten sowie der Installation bis zur Wärmepumpe werden durch die Dietrich GmbH als Nachunternehmer ausgeführt.
Im Land Baden-Württemberg besteht ein großes Potential für die Nutzung von Erdwärmesonden. Irritationen über die Sicherheit der oberflächennahen Geothermie sind durch die bekannten Schadensfälle eingetreten. Daher wurden im Arbeitskreis Leitlinien Qualitätssicherung Erdwärmesonden unter Federführung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft entwickelt, um ähnliche Vorkommnisse in der Zukunft möglichst zu vermeiden und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Nutzung der Geothermie in weitem Rahmen möglich bleibt.
„Qualitätssicherung ist wichtig, allerdings gibt es für uns immer wieder bürokratische Hürden, die die Genehmigung unnötig verzögern,“ so Claus Dietrich. Obwohl das Unternehmen nach den BWPlus-Qualitätskriterien durch den Bundesverband Wärmepumpe e.V. zertifiziert sei, müsse bei den Bohrungen immer ein Geologe anwesend sein. Es werde nicht nur einmal geprüft, sondern immer wieder. Oft seien Diskussionen und der daraus resultierende Stillstand auf den Baustellen überflüssig.
Bei einer Bohrung ab einer Tiefe von 100 Metern müssen zuerst Landesbehörden und die BfE Ihre Zustimmung geben. Dadurch wollen sie verhindern, dass potenzielle Endlager für Atommüll unbrauchbar werden. Dies und auch die Kampfmittelfreigabe verzögerten die Genehmigungsverfahren weiter, so die Erdwärmeexperten.
Wünschenswert wäre, die einmal erfassten Daten zu einer geologischen Karte beim LGRB zusammen zu führen, um die langwierigen Genehmigungsprozesse für die Zukunft zu verkürzen.
Auch die Einleitbestimmungen in die Kanalisation, sowie die Entsorgung des beim Bohren entstehenden Materials machen dem Erdwärme-Unternehmen das Leben schwer. Zufrieden ist Claus Dietrich mit der BAFA Förderung für Geothermie, denn ohne Förderung wäre die Sanierung von Altbestand kaum möglich, erläuterte der Geschäftsführer.
Für die CDU-Landtagsabgeordneten spielt die Erdwärme eine wichtige Rolle im Energie-Mix der Zukunft und spricht sich gegen einen einseitigen Fokus auf Windkraft und PV aus. Die Politikerin sieht unter anderem Handlungsbedarf bei der Unterstützung von Fachkräften und Handwerk, der langfristigen und umsetzungsorientierten Förderungen von Wärmewendeprojekten sowie beim Abbau bürokratischer Hürden. „Wenn schnell und zielführend Maßnahmen vor Ort umgesetzt werden sollen, dann gilt es bürokratische Hürden zu verringern, bzw. abzubauen,“ so Pfau-Weller abschließend.