Sabine Kurtz besucht Kreistierheim Böblingen

Ein eigenes Haustier besitzen – dieser Wunsch ist bei vielen Menschen während der Corona – Pandemie sehr stark geworden.  Durch Homeoffice, Kurzarbeit und Ausgangsbeschränkungen haben viele ihre Liebe vor allem zu Hunden entdeckt. Die Tierheime erlebten zeitweise einen großen Ansturm. Über die Folgen hat sich die Staatssekretärin im Ministerium für ländlichen Raum Sabine Kurtz MdL bei ihrem Besuch im Kreistierheim Böblingen aus erster Hand informiert.

Denn was sich zunächst so gut anhört, hat gravierende Folgen. „Viele wollten die Tiere sofort und zu einem möglichst niedrigen Preis kaufen. Dabei wurden weder unseriöse Angebote aus dem Ausland ausgeschlagen noch wurde sorgfältig ausgewählt, welches Tier am besten zur familiären Situation passt. Oftmals haben die Leute wahllos gegriffen, was gerade verfügbar war,“ berichtet der Leiter des Kreistierheims Torsten Alzinger. „Wenn sich dann herausstellt, dass man dem unerwartet groß gewordenen Hund nicht gewachsen ist, dass man mit den Charaktereigenschaften des importierten Tiers nicht zurechtkommt oder dass man den Pflegeaufwand für das neue Familienmitglied unterschätzt hat, dann wollen die Leute das entstandene Problem wieder loswerden. Oft kommt es zu Vernachlässigung oder zu Misshandlungen; manche setzen das Geschöpf auch einfach aus. Wir müssen Fundtiere aufnehmen und sind auch zuständig, wenn die Polizei oder das Ordnungsamt Tiere beschlagnahmen. Im letzten Jahr seien die Beschlagnahmungen von Tieren um 2,5% auf 10% der der gesamten Tieraufnahme im Jahr gestiegen ist.

„Aufklärung und Prävention sind wichtig für den Tierschutz“ unterstreicht der Vorstand Kommunalanstalt Kreistierheims in Böblingen Wolf Eisenmann. Das beginnt mit einem Fragebogen, den jeder ausfüllen muss, der ein Tier aus dem Kreistierheim übernehmen will. Dieser dient nicht zuletzt dazu, dass sich die Kunden selber klarmachen, was das Tier braucht. Gibt es genügend Platz für den neuen Mitbewohner? Welches Familienmitglied hat Zeit, um sich um das Tier zu kümmern? „Nach einer Weile gehen wir auch zu den neuen Besitzern nach Hause und schauen, wie es unseren Schützlingen dort geht“, berichtet Torsten Alzinger.

Sabine Kurtz MdL berichtet aus der Landesregierung: „Wir wollen eine Tierschutzstrategie ausarbeiten, die alle Bereich der Nutzung und Haltung von Haus- und Nutztieren umfasst.“ Dazu gehöre auch der sog. Hundeführerschein: Durch einen Sachkundenachweis sollen Hundehalter in Zukunft nachweisen müssen, dass sie Grundkenntnisse einer artgerechten Tierhaltung erworben haben. „Schon Kinder kann man an Tierschutz heranführen“, findet Sabine Kurtz: „Unser Schülerwettbewerb zum Tierschutz wendet sich an tierliebe Schülerinnen und Schüler in den Klassen 4-10, die sich für den verantwortungsvollen Umgang mit Haustieren interessieren,“ Bewerbungsunterlagen können noch bis zum 30.4.22 eingereicht werden.

 

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