Steigende Kundenzahlen registrieren alle Tafelläden, auch der von der Diakonie getragene in Leonberg. Während früher täglich rund 35 Kundinnen und Kunden zum Einkaufen kamen, zählt er jetzt schon über 60, Tendenz steigend, erfuhr Sabine Kurtz bei ihrem Besuch im Sommer. Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine hat Einfluss auf die steigenden Kundenzahlen im Tafelladen. Mit strukturellen Maßnahmen versuche man den gestiegenen Anforderungen zu begegnen. So darf zum Beispiel immer nur eine geringe Personenzahl gleichzeitig das kleine Geschäft betreten und muss es nach einer gewissen Zeit auch wieder verlassen, damit auch die anderen Personen die Chance bekommen, sich zu versorgen.
Tafelläden haben zwei Ziele: Zum einen sollen sie Menschen mit schmalem Einkommen eine Möglichkeit bieten, sich mit Dingen des täglichen Bedarfs kostengünstig zu versorgen. Zum anderen tragen sie dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu begrenzen. Denn ihr Sortiment entsteht durch Spenden aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Das ist Sabine Kurtz, die sich als Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz dem Thema Vermeidung von Lebensmittelverschwendung widmet, besonders wichtig. In Leonberg sind 24 Ehrenamtliche damit beschäftigt, das, was die Filialen des Lebensmitteleinzelhandels im Kirchenbezirk abzugeben haben, mit Kleinbussen abzuholen. Und der Leonberger Tafelladen hat sogar eine Kühlmöglichkeit und kann sogar Tiefkühlprodukte annehmen, was eine Besonderheit darstellt.