Seit 2020 ist der Schlachthof in Gärtringen geschlossen. Aus Tierschutzgründen musste er den Betrieb einstellen. Am 22. Januar 2023 überbrachte Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL den Förderbescheid über die finanzielle Unterstützung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, wodurch die tierwohlgerechte Modernisierung des Schlachthofs für die Betreibergesellschaft möglich wird. „Was lange währt, wird endlich gut“, so Sabine Kurtz mit einem erleichterten Aufatmen angesichts der langwierigen Verhandlungen aller Beteiligten in den vergangenen drei Jahren.
Das Ministerium hatte Ende des Jahres 2020 eigens ein Förderprogramm für tierwohlgerechte Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen bei regionalen Schlachthöfen aufgelegt. Davon erhalte der Schlachthof Gärtringen mit 3,9 Mio. den „Löwenanteil“. Gemeinsam mit den Finanzmitteln des Landkreises Böblingen wird die rund 10 Mio. Euro umfassende Sanierung nun möglich. Die Leonberger CDU-Abgeordnete dankte dem Landrat und den anwesenden Vertretern des Kreistags sehr herzlich für die intensiven Bemühungen, das Vorhaben auf den Weg zu bringen.
„Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, um die regionalen Wertschöpfungsketten im Nahrungsmittelsektor zu stabilisieren. Dezentrale Schlachthöfe dienen allen: den Erzeugern, den Verarbeitern, der Kundschaft und den Tieren“, betonte sie. Kurze Transportwege schonten die Rinder, Schweine und Schafe auf ihrem letzten Weg. Die Transparenz hinsichtlich der Herkunft des Fleisches überzeuge die Verbraucher und werbe für den Kauf von Fleisch und Wurst aus der eigenen Region. Das Lebensmittelhandwerk werde mit guten Rohstoffen versorgt. Wie sehr er als Metzger darauf warte, dass der Schlachthof in Gärtringen seinen Betrieb wieder aufnimmt, erklärte Max Klink. Seine Kundschaft erwarte beste Qualität, so der Juniorchef vom Genusszentrum Metzgerei Klink in Jettingen, wo die Übergabe des Förderbescheids stattfand. Viele Landwirte aus der nächsten Umgebung hätten Schlachtmöglichkeiten in der Umgebung gesucht, um kurze Transportwege zu garantieren. Deren Kapazitäten seien aber auf Dauer nicht ausreichend. Daher warte nicht nur die Landwirtschaft sondern auch das verarbeitende Handwerk sehr auf die Wiedereröffnung in Gärtringen. Sabine Kurtz stellte klar: „Der Förderbescheid enthält nicht nur klare Vorgaben zum Tierwohl sondern auch die Erwartung, dass der Schlachthof Ende Juli 2025 in Betrieb genommen werden kann“.