Neubau von Rettungswachen, Verkürzung der Hilfsfristen, Nachwuchsgewinnung und Anerkennung des Ehrenamts, sowie das neue Leitstellengesetz – die Palette an Themen war lang beim gemeinsamen Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten Sabine Kurtz und Matthias Miller beim Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Böblingen. Ein wichtiger Austausch im Rettungszentrum auf dem Flugfeld mit DRK-Präsident Michael Steindorfner, Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl und Klaus-Dieter Grossnick, Geschäftsbereichsleiter Allgemeine Rotkreuzarbeit, über die Arbeit der Rettungsorganisation aus.
„In vielen Sonntagsreden wird die Anerkennung für die Arbeit des Roten Kreuz ausgedrückt“, hebt Michael Steindorfner gleich zu Beginn des Gesprächs hervor, „doch gerade für unsere Ehrenamtliches ist es wichtig, dass diese Wertschätzung auch konkret wird.“ Gerade während der Corona-Pandemie unterstützen Ehrenamtliche die Beschäftigten im Gesundheitsdienst beim Testen und Impfen. Sabine Kurtz, Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Leonberg und Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, nimmt diesen Punkt auf: „In unserem Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, in dieser Legislaturperiode endlich eine Ehrenamtskarte einzuführen. Seit vielen Jahren ist dies ein Wunsch aus den Rettungsorganisationen. Als CDU drängen wir darauf, dass dieser wichtige Schritt für die Wertschätzung des Ehrenamts zeitnah umgesetzt wird.“
Wichtig ist dem DRK ferner der Neubau und die Sanierung von Rettungswachen. „Ganz akut in unserem Landkreis ist der Neubau der Rettungswache in Herrenberg“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Hesl den Abgeordneten, „alleine können wir den Bau jedoch nicht stemmen. Um die Hilfsfristen einhalten und verkürzen zu können, sind wir auf die finanzielle Unterstützung des Landes angewiesen.“ Matthias Miller kennt als Innenexperte und Sprecher der CDU-Landtagsfaktion für den Bevölkerungsschutz die Details des Haushaltsplans: „Das Land unterstützt nach Kräften den Neubau von Rettungswachen. Während der Haushaltsberatungen haben wir erreicht, dass die Investitionsmittel für den Rettungsdienst von ursprünglich fünf Millionen Euro auf insgesamt über 30 Millionen Euro aufstockt werden.“
Doch weiterhin bestehen Unterschiede in der Finanzierung der Arbeit der Rettungsdienste im europäischen und nationalen Vergleich, führen Steindorfner, Hesl und Grossnick im Gespräch aus. „Wir wollen natürlich nicht, dass die Bayern in etwas besser sind als wir“, betonen die Abgeordneten mit einem zwinkernden Auge und führen zugleich ernst aus, „die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie unvorstellbar wichtig die Arbeit unserer Rettungsorganisationen ist. Unsere Ehrenamtlichen verdienen eine gute Ausrüstung und wir müssen die finanzielle Ausstattung auf ein langfristig solides Fundament stellen. Hier können wir auch von unseren Nachbarn noch etwas lernen.“