Im Herbst, bei Sauerkraut, Wurst und Fleisch, findet traditionell das „Schlachtfest“ statt. Geschlachtet wurde bei dem Parlamentarischen Abend des Baden-Württembergischen Handwerktags nicht, auch wenn ein Schwein die Einladung zierte. Stattdessen standen lebhafte Gespräche und gute Musik mit Mitgliedern der verschiedensten Handwerkskammern und Fachverbände auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit, um in kurzer Zeit viele Eindrücke und Informationen zu gewinnen, wie Sabine Kurtz findet. In ihrem Grußwort stellte die Vizepräsidentin des Landtages die wichtigsten aktuellen Probleme des Handwerks heraus: „Das Handwerk ist für unsere Wirtschaft lebensnotwendig. Deshalb müssen Fachkräfte gehalten und neue gewonnen werden, die Umsetzung der Digitalisierung rasch erfolgen, Fahrverbote sind zu verhindern und einzelne Betriebe benötigen Unterstützung bei ihrer langfristigen Ausrichtung.“ Besonders der Mangel an Fachkräften beschäftige fast alle Unternehmen. „Wir setzen große Hoffnungen in ein Fachkräftezuwanderungsgesetz, das der Bundestag beschließen muss und konzentrieren uns hier im Land darauf, die duale Ausbildung zu stärken“, so die CDU-Landtagsabgeordnete. Noch immer seien rund 10.000 Ausbildungsstellen in Baden-Württemberg unbesetzt. Für junge Menschen müsse eine Lehre von Anfang an eine gleichberechtigte Stellung neben dem Studium darstellen. Sie hoffe sehr, dass die neu eingeführte Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen dazu beitrage. Sabine Kurtz stellte selbst fest, wie anspruchsvoll eine Ausbildung sein kann: Vor der Tür übten sich die Abgeordneten in einer aufgebauten Backstube. Für die doppelte Schlinge einer Brezel in der Luft brachten die wenigsten das nötige Talent und Geschick mit.