In dicht besiedelten Regionen wie dem Landkreis Böblingen wird es immer schwieriger, Flächen für Ausgleichsmaßnahmen zu finden. Daher wird die Landwirtschaft oft zwei Mal beschnitten: Erst für den Bau einer Straße, eines Gewerbe- oder Wohngebietes und anschließend für die dafür notwendigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen. Die Gemeinde Weissach ging nun eigene neue Wege, um den Flächenverbrauch für die Erweiterung der Firma Porsche auszugleichen. Denn es ergab sich die Möglichkeit, zehn Hektar von der Firma Heidelberg Zement zu kaufen, welche diese nicht mehr zur Rohstoffsicherung benötigte. In engem Austausch mit allen Beteiligten und Behörden entstand dann auf diesem Gelände eine moderne Waldweide. Weidetiere sollen hier bald regelmäßig grasen, um aktiv die Gehölzvegetation kurz zuhalten. Doch zunächst werden nach und nach Bäumen gepflanzt, damit entsprechend der naturschutzrechtlichen Vorschriften rund 40 % der Fläche überschirmt werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, griffen auch Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL, Landrat Roland Bernhard und Bürgermeister Daniel Töpfer gemeinsam zur Schaufel und halfen beim Pflanzen von Traubeneichen, welche angesichts des Klimawandels als besonders zukunftsfähig gelten. Sabine Kurtz zeigte sich beeindruckt von dieser kreativen Lösung und bezeichnete sie als „ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Ausgleichsmaßnahme“.