Körner im Fokus: Landessaatzuchtanstalt an der Uni Hohenheim forscht zu Getreidesorten

Bei einem Besuch der Landessaatzuchtanstalt an der Universität Hohenheim hat Sabine Kurtz viel über Forschung und Entwicklung von Saatgut erfahren. Im Fokus der Wissenschaftler standen lange der Buchweizen, die erste deutsche Chia-Sorte und die Wiedereinführung von Urgetreidearten wie Dinkel und Emmer. Damit tragen die Forscherinnen und Forscher zur Biodiversität, zu gesunden Lebensmitteln und zur umwelt- und marktgerechten landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion bei. Ihr Augenmerk richten sie jetzt darauf, Sorten für Pflanzen zu finden, die bei uns trotz des Klimawandels gut gedeihen können. Sabine Kurtz begrüßt die bundesweit vorbildliche Forschungseinrichtung: „Die Landessaatzuchtanstalt in Hohenheim liefert eine wichtige Unterstützung für Landwirtschaft und Ernährung – und damit auch für die ganze Gesellschaft.“

Neuartige Anbaumethoden zur Stärkung der Biodiversität und Bekämpfung der Ressourcenknappheit 

Die Hohenheimer Forscherinnen und Forscher erproben auch neuartige Mischkulturen, mit denen beispielsweise Ressourcenprobleme beim Futtermittelanbau künftig bewältigt werden könnten. So werden auf Feldern versuchsweise Maispflanzen und Bohnenranken in einer hierzulande neuartigen Symbiose miteinander angebaut: Die Bohnenpflanzen wirken wie ein natürlicher Dünger für den Mais, da sie wertvolle Nährstoffe in den Ackerboden abgeben und damit die Maispflanzen stärken. Zudem bieten die Bohnenblüten für Bienen und Hummeln eine wichtige Nahrungsquelle und können so zusätzlich zur Artenvielfalt beitragen.

Auch mit dem Anbau von Sojapflanzen wird an der Landessaatzuchtanstalt intensiv experimentiert. Die Herausforderung hierbei liegt darauf, die Pflanzen, die eigentlich tropisches Klima mögen, für Anbau hierzulande zu züchten. Der Soja-Anbau in Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. „Deshalb ist es nun wichtiger denn je, dass sich die Agrarwirtschaft auch neuen Wegen der Futter- und Lebensmittelproduktion öffnet“, so Sabine Kurtz. „Die Landeszuchtanstalt kann mit ihrer Forschungsarbeit einen wertvollen Beitrag dazu leisten.“