Dass Gärten paradiesische Erholungsorte für Menschen und gleichzeitig ein Summ- und Tummelplatz für Insekten jeglicher Art sein können, haben die Bürgerinnen und Bürger von Magstadt gezeigt. Das Projekt „Insektenfreundlicher Garten“ der Lokalen Agenda 2030 rief alle dazu auf, ihre Gärten so zu gestalten, dass sich auch Insekten darin wohlfühlen. Auf Einladung von Gemeinderatsmitglied Hans-Ulrich Protzer fand sich eine kompetente Jury zusammen, bestehend aus Mitgliedern der Agenda-Gruppe, der Bienenfreunde Magstadt, aus Biologinnen und einer Vertreterin der in Magstadt ansässigen Firma Schoenenberger, die mit natürlichen Heilpflanzen Kräutersäfte und Naturkosmetik herstellt. Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL begleitete die Fachjury mit großem Interesse. Die Teilnehmenden erhielten dabei interessante Einblicke in unterschiedliche Gärten und diskutierten über Nahrungsquellen für Bestäuber-Insekten, über Unterschlupf-, Nist- und Rückzugsmöglichkeiten. Währenddessen bewerteten die Mitglieder der Jury die verschiedenen Gärten nach einem Punktesystem.
Wie am Projekt der Lokalen Agenda Magstadt ersichtlich, kann jeder Einzelne einen Beitrag für mehr Artenvielfalt leisten. Die große Herausforderung des Artenschwundes ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Landesregierung hat mit dem im Juli 2020 in Kraft getretenen Biodiversitätsstärkungsgesetz deshalb alle gesellschaftlichen Felder adressiert. Neben der Landwirtschaft, die bis 2030 den Anteil an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um 40-50 Prozent reduziert, werden auch die Kommunen in die Pflicht genommen, beispielsweise durch Ausweitung der Grünflachen oder die Reduzierung der der Lichtverschmutzung.
Vorbildhaft greift Magstadt dies mit dem Projekt „Insektenfreundliche Gärten“ auf. Ziel des Wettbewerbes ist es auch, einen fachlichen Austausch zu initiieren und gemeinsam zu gestalten. Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL zeigte sich überaus beeindruckt von den vielseitig angelegten Gärten und betonte: „Überall können wir einen Beitrag dazu leisten, dass Lebensräume für Insekten, Tiere und Pflanzen erhalten bleiben.“ Auch wenn in einigen Monaten beim Neujahrsempfang der Gemeinde Magstadt eine Preisverleihung erfolgen wird, so waren sich alle einig, dass der fachliche Austausch im Mittelpunkt der Aktion steht und überaus wertvoll ist.