Welche Themen beschäftigen die kleinen und mittleren Industrie- und Handelsunternehmen im Kreis Böblingen? Mit dieser Frage trafen die Landtagsabgeordneten Sabine Kurtz und Matthias Miller in Renningen am neuen Firmensitz der Baublies AG ein. Der Präsident der IHK Bezirkskammer Böblingen, Andreas Hadler und die Geschäftsführerin der IHK, Marion Oker, hatten die Politiker dorthin eingeladen.
Andreas Hadler berichtete über die aktuelle Lage der Betriebe im Landkreis und berief sich auf den aktuellen Konjunkturbericht der Bezirkskammer. Nicht alle Unternehmen gehen positiv gestimmt aus den verschiedenen Lockdown-Phasen der Coronakrise hervor. Besonders dem Einzelhandel und der Gastronomie sowie Hotellerie machen die Einbrüche weiterhin zu schaffen, berichteten die IHK-Repräsentanten.
Beunruhigend sei besonders, dass die Pandemie Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt hat. Dass weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen werden führt Marion Oker darauf zurück, dass es in den letzten Monaten schwieriger war, junge Menschen über die Vorteile einer dualen Ausbildung zu informieren. Vorträge in Schulen sowie Ausbildung- und Berufsorientierungsmessen fielen Corona-bedingt aus und viele Schüler entschieden sich für weiterführende Schulen.
Als weiteren Engpass bei der Gewinnung von Fachkräften bezeichneten die IHK-Vertreter den Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
Wichtig ist für die Vertreter der IHK außerdem der Erhalt lebenswerter Innenstädte mit Handel, Gastronomie und Wohnen. Mit Hilfe eines neuen Förderprojekts und dem Einsatz sogenannter Innenstadtberater Citymanagern könnten gute Beispielkonzepte entwickelt werden, die auch auf andere Kommunen übertragbar seien. Die neue Koalition hat sich das Ziel gesetzt, mit einem „Neustart-Programm“ den Städten und Gemeinden nach der Coronapandemie eine neue Perspektive zur Stärkung der Innenstädte, zur attraktiven Gestaltung der Zentren, sowie zur Förderung des Einzelhandels und von Kunst und Kultur zu geben.