Grußwort zum virtuellen Spatenstich für das Freiburger Umwelttechnikum am 15.10.21

Sehr geehrter Herr Professor Schanz, sehr geehrter Frau Prof. Lang, Herr Dr. Schenek, Herr von Winning, meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Einladung zu Ihrem Fachdidaktiktag! Sie gibt mir die Gelegenheit, wieder einmal nach Freiburg zu kommen! Und es gibt mir die Gelegenheit, an meine frühere Aufgabe als hochschulpolitische Sprecherin meiner Fraktion anzuknüpfen. Ich freue mich immer, wenn es Schnittmengen zwischen Wissenschafts- und Landwirtschafts- bzw. Forstpolitik gibt. Heute habe ich durch Ihre Einladung eine perfekte Gelegenheit und es ist mir eine Ehre, bei dem Spatenstich für dieses dringend erforderliche und höchst innovative Vorhaben dabei zu sein.

Ich finde, das Umwelttechnikum ist hier an der Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg ideal angesiedelt. Es schließt eine Lücke zwischen reiner Laborforschung und Experimenten und Beobachtungen im Freiland und das scheint mir extrem wichtig zu sein für die anstehende Neuausrichtung der Forstwirtschaft. Sie hat ja hier in Freiburg einen weltweiten sehr guten Ruf und den gilt es zu halten.

Angesichts des Klimawandels fühlen Sie sich zu Recht aufgerufen, einen Beitrag zu leisten, um die drängenden Fragen unserer Zeit zu beantworten. Wer mit Wald und Forst zu tun hat, denkt eigentlich in langfristigen Zyklen. Im Moment ist aber nicht absehbar, wie viel Zeit wir noch haben, um unsere Wälder so zu stabilisieren, dass sie den Veränderungen Stand halten könnten. Was wäre Deutschland, was wäre Baden-Württemberg ohne seinen Wald? Kaum auszumalen, was das für unsere Seele, für unsere Kultur, für Wirtschaft und Wertschöpfung, für Ökologie und Biodiversität und vieles andere bedeuten würde.

Sie machen sich also daran, die Umwelteinwirkungen auf das Wachstum der unterschiedlichen Baumarten zu erforschen und so elementare Hinweise und Empfehlungen für die notwendige Anpassung der Baumarten in unseren  Waldbeständen und deren Bewirtschaftung zu entdecken. Unter anderem sollen auch Ecotrone mit innovativer Sensorik beschafft werden. Ich stelle mir Ecotrone wie hochdiffizile Gewächshauszellen vor. Damit können sowohl oberirdische als auch unterirdische Antworten und Reaktionen der Pflanzen auf verschiedene Stresseffekte wie Wassermangel oder Hitze erfasst werden.

Sie haben sich ja anlässlich der Beschaffung dieser Ecotrone mit einem Förderantrag an das Ministerium gewandt. So wie es aussieht, können wir das Vorhaben mit rund 900.000 Euro fördern in einer Kombination aus EU-Mitteln des EFRE-Programms (Europ. Fonds für regionale Entwicklung) und eigenen Landesmitteln. Wir freuen uns immer, wenn wir EU-Mittel abrufen können, weil wir in Baden-Württemberg die Finanzkraft zur Kofinanzierung haben.

Für Ihr Umwelttechnikum, das sicher weltweit einzigartig ist und den Wissenschaftsstandort Freiburg weiter an die Spitze führt, wünsche ich Ihnen viel Erfolg und wegweisende Forschungsergebnisse