Pressemitteilung vom 17. September 2019. Sabine Kurtz und Paul Nemeth laden interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Bürger- und Medienzentrums des Landtags ein. Am Samstag, den 21. September 2019 findet dort ein Thementag unter dem Motto „Erinnern für Morgen“ statt. Etwa halbstündige Führungen in den Plenarsaal werden an diesem Tag ab 11:15 Uhr angeboten.
Im Fokus der Sonderöffnung des Landtags stehen das Gedenken und das Erinnern. Um 14.30 Uhr wird Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz mit einem Grußwort ein Podiumsgespräch über das Wirken Ludwig Marums (1882-1934) eröffnen. Der badische Politiker hat gemeinsam mit seiner Frau Johanna – neben dem bekannteren Württemberger Eugen Bolz – die Demokratie im Land mitbegründet und verteidigt. An dem Gespräch nehmen Alexander Marum, ein Urenkel Ludwig und Johanna Marums, die ausgewiesene Marum-Kennerin Dr. Monika Pohl sowie der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Dr. Michael Blume, teil. Die Moderation übernimmt Dr. Clemens Rehm vom Landesarchiv Baden-Württemberg.
Im Besucherzentrum im Anna-Blos-Saal wird außerdem eine Ausstellung gezeigt, die Ludwig Marum gewidmet ist. Der Landtag will damit den jüdisch-badischen Demokraten Marum als Identifikationsfigur und Vorbild würdigen und herausstellen. Ludwig Marum war für die Sozialdemokraten im Landtag und in der Landesregierung Badens sowie Abgeordneter des Reichstags, wo er an der Konstruktion der Weimarer Demokratie mitwirkte. 1933 inhaftierten ihn die Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Kislau und ermordeten ihn, seine Frau stand fest an seiner Seite.
Das Bürger- und Medienzentrum des Landtags ist am Samstag von 11 bis 17 Uhr geöffnet als Angebot auch für spontane Besuche. Anmeldungen sind ausdrücklich nicht erforderlich.