Was ist ein fairer Preis? Eine Frage, die man nicht mit einem Satz beantworten kann. Die Evangelische Akademie Baden stellte sich dieser Herausforderung und lud hierzu verschiedenste Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels, der Bauernverbände und der Wissenschaft nach Bad Herrenalb ein, um sich diesem Thema von mehreren Seiten zu nähern. Ein intensiver Austausch erwartete die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über zwei Tage hinweg, bei dem auch agrarökonomische- und theologische Perspektiven erörtert wurden. Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL eröffnete den zweiten Tag mit einer Ansprache: „Faire Preise sind die Preise, die es allen Beteiligten auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette ermöglichen, auskömmliche Preise zu erzielen, die sämtliche betriebswirtschaftlichen Kosten inklusive Unternehmereinkommen und Rücklagen abdecken und die Leistungen, die die Landwirtschaft zugunsten von Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl und anderen gesellschaftlichen Anforderungen erbringen, angemessen honorieren.“ Von der Politik dürften die Markteilnehmer eine vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit erwarten. „Verlässlichkeit und Planbarkeit sind für unsere bäuerlichen Familienbetriebe absolut notwendig. Nur auf der Basis stabiler politischer Rahmenbedingungen ist eine seriöse betriebswirtschaftliche Geschäftsführung möglich“, gab die sie zu bedenken.
Die Agrartagung der Evangelischen Akademie Baden wird vom „Kirchlichen Dienst Land“ (KDL) organisiert und findet jährlich statt. Der KDL ist stark in der Landwirtschaft engagiert und ist nebenbei in Bauernschulen aktiv, betreibt Seelsorge, Bildungs- und Freizeitangebote.