Der „ADAC“ des Ländlichen Raumes

Als „ADAC des ländlichen Raums“ beschreiben die Damen des Dorfhelferinnenwerks e.V. in Sölden bei Freiburg ihre Arbeit. Bei einem Besuch im geschichtsträchtigen Gebäude sprach Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL mit Elisabeth Gross, der Leiterin des Dorfhelferinnenwerkes, und Frau Barbara Nordfeld, Personalassistentin und Einsatzleiterin, über das Berufsbild die Arbeit der Dorfhelferin.

Der Beruf der Dorfhelferin entstand nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund der Notsituation in den bäuerlichen Familien. 1954 wurde die erste Dorfhelferinnenschule und das Dorfhelferinnenwerk in Sölden gegründet. War das Werk bis 2001 selbst noch Ausbildungsstätte, so findet die schulische Ausbildung heute überwiegend in der Familienpflegeschule in Freiburg statt. Auch machen die Einsätze der Dorfhelferinnen auf landwirtschaftlichen Höfen nur noch einen kleinen Teil ihrer Arbeit aus.

Der Einsatz einer Dorfhelferin wird im Normalfall ärztlich verordnet und von der Krankenkasse genehmigt. Sie kommen stundenweise in die Familie, wenn das Elternteil, das für die Haushaltsführung und die Kinderbetreuung schwerpunktmäßig zuständig ist, ausfällt, z.B. wegen einer schweren Erkrankung, eines notwendigen Kuraufenthalts oder aus anderen Gründen. Pro Jahr können 2500 Familien im Einzugsgebiet des Dorfhelferinnenwerks mit dieser Unterstützung rechnen.

Das Dorfhelferinnenwerk Sölden e.V: ist ein Verein der Erzdiözese Freiburg und Mitglied im Caritasverband. Es ist Arbeitgeber und Verwaltungszentrale für ca. 320 Mitarbeiterinnen. Sein Wirkungsbereich erstreckt sich vom Landkreis Rastatt und der Ortenau über den Hochschwarzwald bis nach Hohenzollern, vom Markgräflerland über den Hochrhein bis zum Bodensee. Während in anderen Bundesländern die Dorfhilfe nur noch in Ansätzen existiert, kann Baden-Württemberg auf ein dichtes Netz an Dorfhelferinnen zurückgreifen, erfuhr Sabine Kurtz bei ihrem Besuch.

Weitere Informationen hier