Sabine Kurtz und Klaus Burger besuchen Falkenhof in Leonberg

Die CDU-Landtagsabgeordneten Sabine Kurtz (Mitte) und Klaus Burger (links) besuchen den Falkenhof von Landwirt Hans-Georg Schwarz (rechts) in Leonberg-Gebersheim.

Volksantrag „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg“ im Landtag auf der Tagesordnung

Ihr Interesse an landwirtschaftlichen Themen führte die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz auf den Falkenhof nach Gebersheim. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Klaus Burger, dem agrarpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, besuchte sie den Falkenhof von Hans-Georg Schwarz, dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Bauernverbands Böblingen. Bereits in sechster Generation betreibt Familie Schwarz den Falkenhof am Rand des Leonberger Teilorts Gebersheim. Die 450 Milchkühe des Betriebs geben am Tag rund 12.000 Liter Milch. Das Melken erfolgt im Drei-Schicht-Betrieb und mit rund 15 Mitarbeitern, darunter auch drei in Gebersheim wohnende Flüchtlingen. Für Klaus Burger, der eigens aus dem Landkreis Sigmaringen angereist war, waren die Anliegen der Landwirtschaft in der dicht besiedelten Region Stuttgart von besonderem Interesse.

 

Landtag debattiert demnächst über Volksantrag

„Im Landtag haben wir gerade den vom Bauernverband initiierten Volksantrag ‚Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg‘ für zulässig erklärt. Wir nehmen ihn demnächst auf unsere Tagesordnung und rücken Ihre Anliegen damit besonders in den Blick“, berichtet die Vizepräsidentin des Landtags. Klaus Burger zeigt sich beeindruckt davon, dass die Landwirte mit über 80.000 Stimmen mehr als doppelt so viele Unterschriften wie nötig für diesen Antrag gesammelt hatten.

 

Landwirte für Tier- und Umweltschutz

Für Hans-Georg Schwarz macht der Volksantrag deutlich: „Landwirte sind Experten für den Umgang des Menschen mit der Natur. Sie setzten sich für einen hohen Tier- und Umweltschutz ein und benötigen dafür keine Flut von Regulierungen.“ So ist auf dem Falkenhof jeder Tag ein „Tag der offenen Tür“ und Besucher können sich ständig von der artgerechten Haltung der Milchkühe überzeugen. „Man kann wahrlich spüren, dass sich die Milchkühe in den offenen Laufställen dieses vorbildlich geführten Betriebs wohl fühlen. So liefern sie Milch in bester Qualität“, betont Klaus Burger. Blühstreifen zum Schutz von Insekten werden von Hans-Georg Schwarz auf freiwilliger Basis angelegt: „Dafür brauche ich keine EU-Subventionen“.

 

Verfall des Milchpreises wegen Corona-Pandemie
Beim Rundgang durch die Ställe des Falkenhofs stand neben der EU-Agrarpolitik und der neuen Düngeverordnung des Bundes die Problematik der Corona-Pandemie im Mittelpunkt. Denn der Milchpreis sei in den letzten Tagen stark gefallen, führt Landwirt Schwarz aus: „Der Export von Molkereiprodukten ins Ausland und der Absatz an Hotels und an die Gastronomie ist fast vollständig weggebrochen. Dies führt zu einem Überangebot an Rohmilch und einem empfindlichen Preisverfall.“ Klaus Burger weiß, dass bereits eine Schwankung des Milchpreises um wenige Cent schwerwiegende Auswirkung für die Milchvieh haltenden Betriebe hat. „Die Europäische Union reagiert auf die aktuelle Situation mit Stützkäufen“, so der Sigmaringer Landtagsabgeordnete. „Denn es ist wichtig, dass es nach 2009 und 2015 nicht erneut zu einem langfristigen Milchpreisverfall kommt. Doch ob Stützkäufe und die private Lagerhaltung Wirkung zeigen, ist noch nicht absehbar. Eine langfristige Lösung kann dies nicht sein.“

 

Direktzahlungen der EU weiterhin wichtig

In engem Zusammenhang mit den Milchpreisen und der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft steht die gemeinsame EU-Landwirtschaftspolitik. Die Fachleute Burger und Schwarz diskutierten daher intensiv die Unterstützungsmaßnahmen der Europäischen Union. „Die Novellierung der EU-Agrarstruktur wird aufgrund des Brexits und der Corona-bedingten Rezession schwierig. Wichtige Finanzmittel könnten fehlen“, so Klaus Burger. Hans-Georg Schwarz ergänzt: „Es wichtig ist, dass die flächenbezogenen Direktzahlungen aus der sogenannten ersten Säule erhalten bleiben. Die Programmmittel aus der zweiten Säule können unsere Betriebe kaum nutzen“.