Besuch im MehrGenerationHaus in Renningen

Ökologische Baumaterialien, individuell zugeschnittene Wohnungseinheiten und eine echte Gemeinschaft unter den Bewohnerinnen und Bewohnern: Beim Besuch im MehrGenerationenHaus in Renningen-Malmsheim machte sich die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz ein Bild dieser besonderen Form des Zusammenlebens, die auch in der Metropolregion Stuttgart immer populärer wird.

Eine Besonderheit des barrierefreien MehrGenerationenHauses, kurz MGH: Es ist über eine Wohneigentümergenossenschaft organisiert. „Die Preise der einzelnen Wohnungen waren dadurch fast ein Drittel günstiger im Vergleich zu Wohnprojekten, die klassisch über einen großen Bauträger laufen“, betont Erwin Eisenhardt, der selbst im MGH wohnt und das Projekt von Jahren mitinitiiert hat. „Wir wollten dem Wohnungsmarkt in der Region, der sich immer weiter verknappt und verteuert, etwas entgegensetzen“, so Eisenhardt weiter.

Beim Rundgang durch das Haus, das insgesamt 55 Menschen in 28 Wohneinheiten beherbergt, zeigt sich Sabine Kurtz beeindruckt von der modernen und offenen Bauweise. Ein helles Atrium mit Glasdach verbindet die einzelnen Stockwerke und Bereiche miteinander und sorgt für Licht im Inneren. Die Wände sind mit Heraklith gedämmt, einem nachhaltigen Mischmaterial aus Holz und Zement. Ein Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss und ein Pizzaofen im Außenbereich laden zu nachbarschaftlichen Begegnungen ein. „Die Bewohnerschaft ist bunt gemischt, es gibt Singles und Familien, die Altersspanne erstreckt sich zwischen 0 und 75 Jahren“, erzählt Martina Oberrauch. Auch sie wohnt mit ihrer Familie hier und betreut neben dem MGH in Renningen noch weitere ähnliche Wohnprojekte. „Durch das enge Zusammenleben werden viele gesellschaftliche Kernprobleme angegangen, die uns oft beschäftigen – seien es Betreuungsprobleme berufstätiger Eltern oder die Einsamkeit der Älteren. Im MGH finden wir oft im Miteinander eine Lösung.“

Oberrauch lobt die Unterstützung durch der Stadt Renningen, die dem MGH von Anfang an offen gegenüberstand. Allerdings sei es schwer, für solche Wohnformen Zuschüsse zu bekommen, da die Förderprogramme des Bundes und des Landes an Bedingungen geknüpft seien. Für Sabine Kurtz ist das Renninger MGH ein Paradebeispiel für die gute Arbeit in den Kommunen: „Hier sind die Wege kurz, das Miteinander vertrauensvoll und die Bürokratie überschaubar. Das MehrGenerationenHaus in Renningen scheint ein Erfolgsmodell zu sein, denn auch im benachbarten Rutesheim gibt es mittlerweile Pläne für ein solches Bauvorhaben.“