Seit 2023 bewirtschaften die Geschwister Jörg Nonnenmann und Christina Schmid den Schweichinger Hof in Althengstett. Betriebliche Schwerpunkte sind die Pferdepension und der Ackerbau, wie Jörg Nonnenmann beim Rundgang erläuterte.
Christina Schmids Leidenschaft sind die Pferde, aber auch der Wunsch, eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu bauen. So lädt sie schon seit vielen Jahren regelmäßig Kindergartengruppen und Schulklassen auf den Hof ein und engagiert sich ehrenamtlich bei „Land schafft Verbindung (LsV)“.
Welche Pfeiler diese Brücke stärken können, darüber tauschten sich Staatssekretärin Sabine Kurtz und Christina Schmid mit weiteren Gästen aus Verwaltung, Politik und Landwirtschaft anlässlich der Verleihung des Zertifikats „Lernort Bauernhof“ aus.
Im Gespräch wurde deutlich, wie wichtig es ist, die junge Generation, aus der die wenigsten noch einen direkten Bezug zur Landwirtschaft haben, an dieses Thema heranzuführen. Immer mehr Verbraucher haben nur noch bruchstückhaftes Wissen um die Herstellung von Lebensmitteln und fragen sich, warum sie für heimische Produkte überhaupt mehr bezahlen sollten, wenn doch die Kartoffeln aus Ägypten oder die Erdbeeren aus Marokko viel günstiger sind.
Hier setzt das Landesprogramm „Lernort Bauernhof“ unter den Aspekten Staunen, Erkunden und Verstehen an. Über eigene Erfahrungen auf Gartenbau- und landwirtschaftlichen Betrieben soll Kindern und Jugendlichen der Erwerb von Fertigkeiten im Bereich der Lebensmittelerzeugung ermöglicht und Wissen um die Zusammenhänge der Nahrungsmittelproduktion vermittelt werden.
Aktuell nehmen in ganz Baden-Württemberg 520 Betriebe an dem Projekt teil. Dadurch werden jährlich über 30.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Im Kreis Calw gab es das Angebot bislang auf nur zwei Betrieben. Umso dankbarer zeigte sich Dagmar Hämmerle vom Landwirtschaftsamt Calw, dass sich mit dem Betrieb Hammer in Egenhausen und dem Schweichinger Hof in Althengstett die Zahl jetzt verdoppelt hat.
Staatssekretärin Sabine Kurtz wies weiter noch auf das Projekt „Landwirtschaftliche Bildung an Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg“ hin, das langfristig das vorhandene Wissen in der Bevölkerung steigern soll, und von dem sie sich ebenfalls positive Impulse für das Miteinander von Gesellschaft und Landwirtschaft erhofft. Der Powerfrau Christina Schmid wünschte sie, dass sie weiter genügend Kraft für alle Aufgaben hat, und sich die Leidenschaft für ihren Beruf bewahrt.