Am 19. Januar 1919 durften in Deutschland erstmals auch Frauen auf nationaler Ebene wählen. Das entsprechende Gesetz wurde im November 1918 verabschiedet. Und von ihrem neuen Recht machten sie reichlich Gebrauch; die Wahlbeteiligung lag bei 90% und damit nochmals 1,7% höher als bei den Männern. Zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechtes sprach Sabine Kurtz MdL auf Einladung der Vorsitzenden Karin Schmeh bei der Frauen Union Rottweil. In ihrer Festrede hob sie die Politikerinnen der erstern Stunde hervor, die für das Wahlrecht gekämpft hatten und als erste Frauen in die Nationalversammlung der Weimarer Republik einzogen. „Dass wir jetzt das Jubiläum von 100 Jahren Frauenwahlrecht feiern können, ist dem unermüdlichen Einsatz der Frauen und ihrer Vereine zu verdanken, die sich gegen alte Rollenbilder wehrten und für ihre Rechte kämpften“, betonte die Vizepräsidentin des Landtages. Es seien aber auch heute noch weitere Schritte zu unternehmen, um eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern herbei zu führen. Insbesondere sei der Frauenanteil in den Parlamenten, aber auch in den Gemeinderäten und unter den Bürgermeistern noch bei weitem nicht so hoch, wie er es sein sollte. „Ob dabei eine Wahlrechtsänderung zu den Landtagswahlen das richtige Mittel ist, bezweifle ich“, bekannte Sabine Kurtz. Es sei wichtig, Frauen zu ermuntern, zu motivieren und zu unterstützen, damit sie sich für Kandidaturen bereit erklären. „Und Frauen müssen sich auch trauen und müssen sich etwas zutrauen und dürfen sich nicht schnell entmutigen lassen. Ein Mandat bekommt man nicht auf dem Silbertablett serviert“, ermahnte sie ihre Geschlechtsgenossinnen. Eingerahmt wurde die Festrede durch Grußworte u.a. vom örtlichen Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Stefan Teufel und durchaus selbstironischen Lieder der Damenband „Capriolen“. So entwickelte sich der Abend zu einer überaus unterhaltsamen, kurzweiligen und humorvollen Veranstaltung.